Wer ein weitgehend texbasierendes Adventurespiel veröffentlichen möchte, sollte zumindest die Grundlagen der Rechtschreibung beherrschen. Das war bei mir 1986 definitiv nicht der Fall. Der erste Rechtschreibfehler bei Prof. Brock taucht schon auf dem Titelbild auf. Und offenbar war es mir nicht wichtig, diesen zu beheben.
Hier der Download zur Originalversion von Prof. Brock, die die ganze Pracht meiner damaligen Rechtschreibung widerspiegelt:
Es kann passieren, dass das Spiel nach dem Laden nicht automatisch startet. Auf dem schwarzen Titelbild mit blauer Schrift dann einfach RUN + Enter eingeben und das Spiel wird starten. Die Eingabe ist nicht sichtbar. Um das Spiel auszuführen wird der CCS46-Emulator (oder vergleichbare Software) benötigt.
Der Parser dieses C64-Spiels versteht maximal zwei Worte. Das ist im Regelfall ein Verb und ein Objekt. Oder ein Werb und ein Wort, das ausgesprochen werden soll. Also zum Beispiel: „OEFFNE SCHRANK“ oder „SAGE BAHNHOF“. Manchmal genügt auch ein einziges Wort, wie etwa „SCHAUE“ . Die Fortbewegung in die vier Himmelsrichtungen kann mittels der Eingaben „N“, „S“, „O“, „W“ abgekürzt werden. Der Protagonist des Spiels scheint nicht sehr fingerfertig zu sein, er kann maximal vier Gegenstände mit sich tragen. Mit der Eingabe „I“ kann das Inventar abgerufen werden. Das Spiel verfügt auch über die Möglichkeit, einen Spielstand abzuspeichern mit der Eingabe „SAVE“. Der Spielstand kann mit „LOAD“ wieder abgerufen werden. Umlaute müssen ausgeschrieben werden und je nach Konfiguration des Emulators sollte man die Tasten „Z“ und „Y“ gemäß der amerikanischen Tastatur im Auge behalten. Alle eingaben können auf jeweils 4 Buchstaben abgekürzt werden.
Das Spiel verfügt über eine raffinierte (aber vermutlich völlig überflüssige) Interrupttechnik, die daran zu erkennen ist, dass sich der typische Commodore-64 Rahmen in drei Teile splittet. Das Spiel wurde in Basic programmiert, der Interrupt-Effekt wurde in Assembler angelegt. Die Grafiken wurden in einem neu gezeichneten Zeichensatz erstellt und per Lego-Prinzip zusammen gesetzt. Die gesamte Illustration sieht insgesamt auch aus, als käme sie direkt aus dem Legobaukasten. Nur der Roboter (oder originalgetreu: Robotter), der als Hintgeber dient, ist ein Sprite und befindet sich auch in jedem Raum am selben Platz.
Es folgt der Walkthrough des Spiels als Youtube-Video. Mit der Hilfe eines Freundes und einem gelegentlichen Blick in den Quelltext war es mir möglich, alle Aufgaben nach fast 30 Jahren noch einmal zu rekonstruieren. Das Video dauert ungefähr 10 Minuten, für die Suche nach der kompletten Lösung des Spiels haben wir aber tatsächlich ein paar Stunden benötigt. Wer sich den Spielspaß nicht nehmen möchte, sollte natürlich zunächst selbst versuchen, den Lösungsweg zu finden.
Wenn das Video in voller Größe aufgerufen wird, können die Texte gut gelesen werden. Der Walkthrough wird in flottem Tempo durchgespielt, das Video darf zum Lesen natürlich jederzeit gestoppt werden. Interessant ist auch ein Standbild bei 9:28.
Ach ja: Es wird ausdrücklich empfohlen, bei allen Eingaben sämtliche Rechtschreibfehler so zu übernehmen, wie sie im Spiel zu finden sind, wenn das Abenteuer gelöst werden soll.