Top Hat Men ist ein Gesellschaftsspiel, das 1988 exklusiv für den C64 umgesetzt worden ist. Obwohl das Spiel dem Konzept eines Brettspiels nachempfunden ist, wäre eine tatsächliche Umsetzung als Tischspiel aufgrund der komplexen Berechnungen der Einkünfte der Spieler wohl kaum möglich gewesen. Das Titelbild von Top Hat Men lässt allerdings erahnen, wie das Ganze auf einem Tisch gespielt wohl ausgesehen hätte.
Das Spiel ist ausgelegt für 2 – 5 Spieler und kann zum Testen auch in den 1-Spieler Modus gesetzt werden. Eine Partie Top Hat Men kann sich über einige Stunden strecken, wie man es von vergleichbaren Brettspielen nicht anders kennt. Monopoly lässt hier und dort grüßen. Die Spielrunden werden abwechselnd gespielt und jeweils mit einem mehr oder weniger lustigen Ereignis eingeleitet. Hier kann der Spieler auswählen, ob er sich auf gefährliche Abenteuer einlässt oder lieber ein braver Unternehmer bleibt. Anschließend darf gewürfelt werden. Mit einem sogenannten Wunschzug kann das Würfelglück auf drei ausgewählte Zahlen beschränkt werden.
Einlauf ins Spielfeld...Die einzelnen Spielfelder bieten unterschiedliche Reserven an Rohstoffen an, die man mittels Bodenprobe und Probebohrung ermitteln kann. Wird ein Feld gekauft, so kann es anschließend mit Fabriken gefüllt werden, die dem Spieler satte Erträge bringen. Mit einer Verkaufsstelle und Drive-In Schaltern kann man auch die Mitspieler zur Kasse bitten. Alle fünf Runden sollte man seine Steuern bezahlen und die Bank sorgt für neue Finanzreserven. Wer sein Konto überzieht bekommt einen sogenannten Wucherkredit mit den typischen Dispozinsen. Wer dem Staat neun öffentliche Einrichtungen gespendet hat, kann am Wettbewerb des großzügigsten Unternehmers teilnehmen und das Spiel und jeweils einen kuriosen virtuellen Preis gewinnen.
Der Originaltext der Spielanleitung von 1988
Kurz vor dem Höhepunkt!
Top Hat Men zeigt mit zahlreichen Rechtschreibfehlern meine damalige Schreibschwäche. Von Lektoren hatte ich in diesen Zeiten noch nicht viel gehört. Die Grafik erinnert ein wenig an die grafische Benutzeroberfläche des C64 mit dem Namen Geos. Bunt wird das Spiel erst mit dem dritten Mitspieler. Die Musik habe ich bei diesem Spiel ausnahmsweise nicht selbst geschrieben, sondern die Brüder Jörg und Frank Schäfers. Das Spiel zeigt sich praktsich bugfrei. Das ist fast schon ein Unikum für meine Spiele dieser Zeit. Die Kontaktaufnahme zur Unterwelt ist allerdings etwas schlecht ausbalanciert, man verliert damit all zu häufig sein komplettes Barvermögen. Die Spielfiguren waren wieder jene beliebten Hut-Füßler, die ich auch bei Cosmic-Meals eingesetzt hatte. Das Spiel Agent-USA muss die Inspiration für diese Figuren gewesen sein.
Das Spiel wurde damals über einen kleinen Softwarehändler verkauft, dessen Namen ich heute nicht mehr weiß. Die Einkünfte läpperten sich in einem überschaubaren Ausmaß (aber dafür über Jahre hinweg) dahin und ab und zu konnte ich kleinformatige Anzeigen zum Spiel in den einschlägigen Computerzeitschriften finden.
Der Videomitschnitt zeigt den Anfang und das Ende eines Spiels.