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Zielscheibenschießen – Mein allererstes Frühwerk!

zielscheibenschiessen

Mein Commodore 64 war noch keinen Monat alt. Das Handbuch hatte ich noch nicht bis zur letzten Seite durchgearbeitet. Aber das erste Basic-Spiel war schon fertiggestellt. Es bekam den wenig aufdringlichen Namen „Zielscheibenschießen“.

An diesem Tag wurde ich zum Spieleentwickler

Nein, genau genommen war ich das schon vorher. Aber meine auf Papier gezeichneten Spiele sind heute noch unbekannter als meine ersten Gehversuche als Entwickler für den Commodore 64. Ich bin kein Mensch, der sich lange damit aufhält, viel zu lernen. Ich veröffentliche lieber sofort irgendwas. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.

Nicht mehr und nicht weniger...

Zwei gelbe Linien, die offenbar noch nicht einmal dieselbe Länge haben. Oben ein rotes Viereck, unten ein Kreis. Oha, das müssen Pfeil und Bogen, sowie die Zielscheibe sein. Und die Zielscheibe steht auch jedes Mal woanders auf einer Skala von 0 – 39. Zufällig ist das auch die Skala des Blockgrafik-Modus des C64. Nun wird gefragt, wo wir uns den für den goldenen Schuss aufstellen wollen. Und schon fliegt ein Standard-Blockgrafik Stern auf die Scheibe zu. Wir die Zielscheibe getroffen, gibt es 100 Punkte und einen fetten Sound aus dem Rauschgenerator. Liege ich knapp daneben, dann sind das immerhin noch 20 Punkte. Natürlich könnte ich auch die Zeichen der Textausgabe zählen, um die richtige Position für meine Zielscheibe zu ermitteln. Aber ich will ja nicht cheaten.

Wer es tatsächlich ausprobieren will: Hier gibt es das epische Werk für den Emulator!

Der Verschiebungsfaktor

Oh, fast übersehen: Es gibt auch noch einen zweiten Schwierigkeitsgrad. Hier kommt der „Verschiebungsfaktor“ mit ins Spiel. Hätte ich das nicht etwas sinnlicher als „Wind“ bezeichnen können? Nun fliegt der Pfeil nicht mehr ganz so elegant durch das Bild. Er ruckelt in drei Schritten. Aber was soll man erwarten, von einem 15-jährigen, der seinen C64 erst seit ein paar Wochen im Kinderzimmer stehen hat?

Unverkäuflich und gerade deshalb so wertvoll

Nein, dieses Spiel habe ich gewiss nie verkauft. So war das nicht gedacht und selbst die Ramschsammler von S+S Software hätte mir das wohl kaum abgenommen. Das Spiel ist aber mit vielen tollen Erinnerungen verbunden. So etwa mit dem großen Fernseher, den ich mir als Monitor gekauft hatte. Das war übrigens der erste Farbfernsehr in unserer Familie. Nach einer Woche war er schon kaputt und der Verkäufer kam schnell noch einmal rüber, um daran herumzulöten. Und er baute seinen Lötkolben in den Fernseher ein. Ich glaube, diesen Lötkolben habe ich heute noch.

ein Spiel von 1984. Veröffentlicht: 15.06.2022

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